Mittlerweile hat sich im Mobilfunk die Regel etabliert, dass etwa alle zehn Jahre eine neue Technologie-Generation folgt. Demnach steht Ende der 20er-Jahre der Marktstart des Nachfolgers von 5G an – in der Branche spricht man schlicht von 6G. Und auch wenn diese sechste Mobilfunkgeneration im Alltag noch weit entfernt ist, haben die Arbeiten daran längst begonnen. Zum Beispiel auf dem IEEE 6G Summit, der am 9. und 10. Mai 2023 in Dresden stattfand. Wir waren vor Ort.
Die jüngere Mobilfunkhistorie im Schnellüberblick: Anfang der 90er-Jahre löste 2G beziehungsweise GSM die vorherigen analogen Mobilfunktechnologien der ersten Generation (in diesem Sinne also „1G“) ab. Zum Jahrtausendwechsel folgte UMTS, auch als 3G bezeichnet. 4G/LTE wurde im Jahr 2010 eingeführt. Und 2019/2020 startete in Deutschland der Ausbau von 5G. Man kann darüber streiten, ob die 10-Jahres-Regel eine Gesetzmäßigkeit oder eher eine selbsterfüllende Prophezeiung ist – aber in jedem Fall steht fest, dass ein 6G-Standard um das Jahr 2030 zu erwarten ist. Und wie schon seine Vorläufer soll natürlich auch 6G wieder ein einheitlicher, globaler Standard werden.
Vom 27.02. bis 02.03. traf sich die Mobilfunkbranche auf ihrem wichtigsten Event, dem „Mobile World Congress“ in Barcelona. Nach pandemiebedingter Pause beziehungsweise einem Schmalspurprogramm im Vorjahr fand das Branchentreffen nun wieder in gewohntem Umfang statt. Die Intelligente Welt war vor Ort und schaute sich bei den Ausstellern nach den wichtigsten Trends im Mobilfunk 2023 um.
Natürlich gab es in den Messehallen in Barcelona eine fast unendliche Zahl an Innovationen und Weiterentwicklungen. Sei es bei Netzinfrastruktur-Komponenten und -Lösungen, rund um Fintech-Lösungen. Oder beim Thema Cybersecurity. Oder bei manigfaltigen Optimierungsansätzen mithilfe von Künstlicher Intelligenz. Doch eine Reihe von Themen begegnete den Fachbesuchern gehäuft und in unterschiedlichen Ausprägungen. Sie bestimmen die sieben übergreifenden Trends, die wir Ihnen im Folgenden präsentieren wollen.
Die Medizin steht vor einem Umbruch. Getrieben auch von der Corona-Pandemie schwappt eine Digitalisierungswelle durch die Krankenhäuser und die Hausarztpraxen. Betrachtet man die Entwicklung, dann wird schnell klar: Im Bereich Medizin ist der Top-Trend 2022 die Remote-Medizin. In die Diagnostik halten zudem Big Data und künstliche Intelligenz Einzug.
Man mag es kaum glauben: Laut einer Studie des Verbands der Digitalbranche Bitkom setzt noch immer jede fünfte Ärztin und jeder fünfte Arzt auf das Faxgerät als bevorzugten Kommunikationskanal zu Kolleginnen und Kollegen. E-Mail hingegen nutzen gerade mal fünf Prozent der befragten Ärzte, auch zur Kommunikation mit Patienten. Dabei hat gerade die immer noch andauernde Corona-Krise gezeigt, wie wichtig digitale Prozesse im Gesundheitswesen sind. Sie können helfen, Sicherheitsdefizite auszugleichen und den Informationsaustausch zu beschleunigen.