Die Meldungen und Bilder aus den Überschwemmungs-Gebieten machen betroffen. Rettungsdienste, Feuerwehren, Technisches Hilfswerk und ähnliche Institutionen befinden sich wegen der Flutkatastrophe in Großeinsätzen und arbeiten rund um die Uhr. Dabei werden sie auch und nicht zuletzt von digitalen Helfern unterstützt. Deshalb möchten wir mit diesem Themenspecial einen Überblick geben, wie der digitale Wandel heute auch schon Rettungsdienste, Katastrophenschutz und die mit diesen Themen befassten Behörden unterstützt – und sie auch ein Stück weit verändert.
Aufmacherbild: Pixabay, Hermann Traub
Je mehr Daten miteinander verknüpft und analysiert werden können, umso besser können die Helfer bei Naturkatastrophen oder anderen Krisensituationen agieren. Je mehr Informationen rund um einen einzelnen Notfall bereitgestellt werden, umso schneller und zielgerichteter können etwa Sanitäter und Ärzte und Sanitäter helfen.
Der folgende Beitrag gibt einen grundsätzlichen Überblick über digitale Rettung – also darüber, wie digitale Systeme heute Retter und Katastrophenschützer unterstützen:
Wie sich vorhandene Daten noch besser verknüpfen lassen, um so ein noch besseres Bild der Gesamtlage zu liefern, ist auch Inhalt verschiedener Forschungsprojekte. Im folgenden Beitrag stellen wir zwei davon näher vor:
Ein profunder Kenner der Entwicklung ist Gerd Friedsam, seit 2020 Präsident des Technischen Hilfswerks. Im Gespräch mit der Intelligenten Welt – seinerzeit noch als Vizepräsident – gab er einen Überblick über den Stand der Digitalisierung bei Rettungsdiensten und Katastrophenschutz:
Eine immer entscheidendere Rolle spielen soziale Medien. In bestimmten Krisensituationen – etwa bei Anschlägen – sind die dort geteilten Fotos, Videos und Lageberichte kontraproduktiv. In anderen Fällen – wie etwa bei der aktuellen Flutkatastrophe– können sie aber auch dazu beitragen, den Rettungskräften ein kompletteres Bild der Lage zu vermitteln. Dieses nützliche Konzept ist das Thema des Forschungsprojekts „EmerGent“ am Institut für Feuerwehr- und Rettungstechnologie (IFR) der Feuerwehr Dortmund:
Forschung für die Feuerwehr: Soziale Medien als Rettungshelfer
Auch die aktuelle Flutkatastrophe zeigt, dass die bodengestützten Fest- und Mobilfunk-Netze als Folge der Krisensituation ausfallen können. Dann bleiben als letzte Option noch Satelliten – die nicht zuletzt auch die Möglichkeit zur Fernerkundung und Lagebeurteilung bieten. Damit beschäftigen sich Anbieter wie die GAF (Gesellschaft für Angewandte Fernerkundung) und stellen ihre Erkenntnisse öffentlichen Stellen, aber auch privaten Unternehmen zur Verfügung:
Auch Unmanned Aerial Vehicles (UAV) beziehungsweise Unmanned Aerial Systems (UAS), also Drohnen oder Luftroboter, assistieren längt im Rettungseinsatz. Heute helfen einzelne Flugroboter bereits bei der Lageerkundung – in der aktuellen Flutkatastropheetwa zur Kontrolle durchbruchgefährdeter Staudämme. In Zukunft sollen sogar vernetzten Roboterschwärme zusammenarbeiten. Über Forschungen zu diesem Einsatzszenario berichtet der folgende Beitrag:
Was „Drohnen“ im Profi-Betrieb schon heute leisten können, zeigen wir hier:
Um sich auf Krisen wie die aktuelle Flutkatastrophe vorzubereiten, müssen Rettungskräfte regelmäßig üben. Das Forschungsprojekt „RescueLab“ der Universität Paderborn hat zum Ziel, die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung solcher Einsatzübungen zu unterstützen:
Rescue Lab – ein Forschungsprojekt unterstützt Rettungskräfte beim Üben
In anderen Krisenszenarien kann es notwendig werden, dass Ärzte auch helfen, wenn sie gar nicht vor Ort sind – etwa an Bord eines Flugzeugs, eines Schiffs oder in einer besonders abgelegenen ländlichen Gegend. Dieses Problem will das Startup m-Doc lösen. Im Talk mit der Intelligenten Welt stellt uns Geschäftsführer Admir Kulin seine Idee vor:
m wie mobil, m wie Medizin, m wie m.Doc – der Arzt ist immer mit dabei