Christian Spanik im Talk mit m.Doc CEO Admir Kulin

m wie mobil, m wie Medizin, m wie m.Doc – der Arzt ist immer mit dabei

Ein Flugzeug, ein Schiff, eine abgelegene ländliche Gegend. Ganz plötzlich geht es jemandem schlecht. Man müsste die Person zum Arzt bringen. Aber wie gesagt: Flugzeug, Schiff, abgelegene Gegend. Schnell zum Arzt ist nicht. An diesem Problem will m.Doc ansetzen. Es geht dem jungen Startup darum, medizinische Versorgung zum Patienten zu bringen – ganz egal wo dieser sich befindet. Sehen Sie entweder den ausführlichen Talk mit m.Doc-Geschäftsführer Admir Kulin im ca. 18-minütigen Video oder lesen Sie unter dem Video unseren zugehörigen Artikel.

Das Unternehmen, das 2017 den WeDoDigital-Wettbewerb des DIHK gewonnen hat, sieht Digitalisierung als große Chance für das Gesundheitswesen in Deutschland. m.Doc will mit seiner Online-Gesundheitsplattform sowie passenden Applikationen die Kommunikation der verschiedenen Partner im Gesundheitssektor bündeln um die Versorgung zu optimieren.

„Unsere Vision ist es, als erste End-to-End-Plattform im Gesundheitssektor die Leistungserbringung sicherzustellen.”

Admir Kulin, CEO m.Doc

Das Ziel ist, nicht mehr vom Ort der ärztlichen Leistung abhängig zu sein, sondern durch neue Technologien jederzeit und überall Medizin beziehungsweise medizinisches Fachwissen verfügbar zu machen. Nicht zuletzt dafür steht auch das m in m.Doc: Sowohl für mobile als auch für Medizin.

Patient im Flieger, Arzt am Tablet

Sehen wir uns einen konkreten Fall am Beispiel Flugzeug an: Nehmen wir an, einem Passagier ist schlecht geworden. Das Flugpersonal könnte in diesem Fall über die App per Tablet einen Arzt zuschalten. Per Video-Kommunikation können sich Arzt und Passagier direkt austauschen. Ebenso können Vitalwerte wie Körpertemperatur, m.Doc - Hilfe im Flugzeug  Blutdruck oder Blutzucker übermittelt werden. Danach tauschen sich Arzt und Pilot ebenfalls per Video-Kommunikation aus. Gemeinsam können sie die Entscheidung treffen, ob die Situation kritisch und eine Zwischenlandung nötig ist oder ob man dem Patienten im Flugzeug soweit helfen kann, dass der Flug planmäßig bis zum Zielflughafen durchgeführt werden kann. Das gleiche Prinzip gilt auch für medizinische Notfälle auf Schiffen oder in abgelegenen ländlichen Regionen.

„Es geht darum, die Versorgung zum Patienten bringen und nicht den Patienten zu der Versorgung.”

Admir Kulin, CEO m.Doc

Damit das System auch genutzt wird, muss die Bedienbarkeit so einfach wie möglich sein. „Usability ist einer der größten Aspekte von m.DOC”, verspricht m.Doc CEO Admir Kulin im Gespräch mit Intelligente-Welt-Chefredakteur Christian Spanik.

Chancen durch Vernetzung
im Gesundheitswesen

Als Jahrhundertchance bezeichnet Kulin die Vernetzung im Gesundheitssektor: „Die Digitalisierung bietet uns eine große Chance, erstmals den Patienten an die Spitze zu setzen. Aber auch für alle anderen Teilnehmer des Systems bietet sie neue Möglichkeiten.” Abgesehen von der Sicherung der Versorgung gäbe es für die Partner durch die m.Doc-Plattform Möglichkeiten für neue Business Modelle und Kosteneinsparungen. m.Doc EcoSystemIn der Mitte des Ökosystems steht der Patient. An die Plattform andocken können dann alle Leistungserbringer, vom Arzt über das Krankenhaus bis hin zu Versicherungen oder weiteren Providern. Vom Content-, Informations- oder App-Dienstleister bis hin zur gesamtheitlichen Versorgung mit Pflege und Essensdienst. Und: dank Zugriff auf all diese Services ist letztlich auch der Patient besser informiert.

Smarte Unterstützung für Patient und Klinik

Ein weiteres Beispiel einer Anwendung auf der m.Doc Plattform: Smart Clinic – der digitale Begleiter durch den Klinikaufenthalt, der bei der sogenannten Patient Journey unterstützen kann. Ob der Patient selbständig in die Klinik kommt oder vom Rettungsdienst gebracht wird, seine Daten können sofort eingesehen werden. So weiß man in der Klinik: Wer kommt da mit welcher Krankheit? Welche Untersuchung ist erforderlich? Wie versorgt man den Patienten am besten während des Aufenthalts? Außerdem können Vitalwerte ausgetauscht und in der Nachsorge notwendige Informationen an die entsprechenden Ärzte weitergeleitet werden.

„Das Gesundheitswesen und die Versorgung in einem Netzwerk funktionieren nur, wenn wirklich alle miteinander reden und über die Plattform ineinandergreifen.”

Admir Kulin, CEO m.Doc

Für Krankenkassen könnte die Teilnahme an dieser Vernetzung außerdem den Vorteil bieten, dass keine unnötigen Doppeluntersuchungen stattfinden und abgerechnet werden müssen, wenn ein Patient digital begleitet wird.

m.Doc versichert:
Der Patient hat den Schlüssel zu den Daten

Die Menge an kritischen Daten, die durch die digitale Vernetzung im Gesundheitsbereich anfallen, wirft natürlich die Frage nach dem Datenschutz auf. Wem gehören die Daten, und wie kann der Patient auf der Plattform Einfluss nehmen?

„Der Patient ist Herr seiner Daten. Das heißt, es entstehen keine Daten ohne seine Einwilligung, und auch Zugriff auf die Daten hat nur der Patient.”

Admir Kulin, CEO m.Doc

„Eine Ausnahme stellt die Versorgung dar”, präzisiert Kulin. „Wenn in der Versorgung Daten entstehen, hat auch der Versorger Anrecht darauf, weil er sie sowohl für die Abrechnung als auch zur Sicherstellung der Qualität benötigt.” Sonst habe aber nur der Patient Zugriff, der die Daten dann nach Bedarf verteilen kann. m.Doc setzt bei der Sicherheit aller Applikationen auf eine Zwei-Wege-Authentifizierung. Der sorgsame Umgang mit den Daten liegt dann aber auch in der Verantwortung der Patienten. Admir Kulin zieht dabei den Vergleich zum Bankwesen: „Wir sprechen über sensible Daten. Ich gehe auch mit meinem Bankkonto anders um als mit meiner E-Mail-Adresse. Mit unseren Bankdaten gehen wir sehr vorsichtig um – das sollten wir auch dann tun, wenn wir über Gesundheit reden.”

Sich als Kleiner unter Großen behaupten

Was den Kunden-zentrierten Gesundheitsmarkt angeht, spielt Deutschland auch für die großen Player eine bedeutende Rolle. Apple, Google und Co. sind dabei Mitbewerber, deren Strategien man bei m.Doc im Auge behält. Themen wie Datenschutz, Anbindung von Leistungserbringern oder Wissen über den Gesundheitssektor allgemein werden genau analysiert. Einen Vorteil am Markt könnte m.Doc durch „Made in Germany” haben und durch die Transparenz, die dem Unternehmen wichtig ist. Ein großer Wunsch an die Bundesregierung wäre außerdem, das eHealth-Gesetz voranzutreiben.

m.Doc – Gewinner aus 2017 empfiehlt
WeDoDigital-Teilnahme

Gegründet wurde m.Doc Ende 2016. Mittlerweile arbeiten rund 30 Mitarbeiter für das junge Unternehmen. Durch den Gewinn des WeDoDigital-2017-Wettbewerbs konnte das Startup bereits international Bekanntschaft erlangen und sich auch marketing-technisch besser positionieren. Daher kann Admir Kulin anderen die Teilnahme an dem DIHK-Wettbewerb nur empfehlen: „Für uns war es ein wichtiger Aspekt, von so einer Institution anerkannt zu werden. In der Gesamtkommunikation des Unternehmens war es eine der besten Entscheidungen, 2017 mitzumachen.”

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