Wenn über Anwendungen für das künftige 5G-Mobilfunknetz gesprochen wird, das nach Einschätzung von Branchenkennern etwa 2020 den Betrieb aufnehmen soll, steht die Automobilindustrie ganz weit oben auf der Liste. Anlässlich des Bühnenmagazins der Intelligenten Welt auf der Fachmesse ConCarExpo 2016 sprachen wir mit Dr. Osvaldo Gonsa, Director Mobile Communications ITS von der Continental AG: Wie sieht ein namhafter Automobilzulieferer die aktuelle Entwicklung in Richtung 5G, wo gibt es noch offene Fragen – und nicht zuletzt: gibt es schon Ideen für Geschäftsmodelle, die den Aufbau der neuen Netze finanzieren können?
Ungebremst kracht das vom Tesla-Autopiloten gesteuerte Model S in den kreuzenden Lkw. Das Auto schießt unter dem Anhänger hindurch, die Unterkante des Auflegers zerstört das Elektroauto auf Höhe der Windschutzscheibe über die gesamte Länge. Sein 40jähriger Fahrer ist sofort tot. Das Auto schleudert weiter, kommt von der Fahrbahn ab und wird schließlich von einem Strommasten zum Stehen gebracht. So der Bericht der US-Verkehrsaufsichtsbehörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) über den schweren Unfall, der sich bereits am 7. Mai 2016 auf einer Landstraße in Florida ereignet hatte, jedoch erst Anfang Juli publik wurde.
In ihrer Einschätzung sind sich Entwickler, Hersteller und Gesetzgeber einig: Das automatisierte Fahren kommt in vielen Zwischenschritten. Stand der Technik heute sind Autobahn-Assistenten, die im Stau oder zähflüssigen Verkehr bis etwa 40 km/h autonom bis zum Stillstand bremsen, wieder anfahren und dabei die Spur halten können. Was sind die nächsten Schritte? Und vor allem: Wie ist der aktuelle Stand der Überlegungen zur wichtigen Frage nach der Haftung? André Seeck, Leiter Fahrzeugtechnik bei der Bundesanstalt für Straßenwesen, gibt im Gespräch mit der Intelligenten Welt einen Überblick – und überrascht dabei vor allem mit seiner Einschätzung zur Rechtslage.