SAP und Open Data machen den öffentlichen Verkehr individueller und flexibler

Aufmacherbild: SAP und Ilya Plekhanov via WikimediaCCBY 3.0

Bei der Bühnenshow der Intelligenten Welt auf der IT-Trans 2016 in Karlsruhe, sprachen wir mit Dr. Norbert Koppenhagen, Vice President Research & Innovation bei SAP. Er sieht einem Trend zur Individualisierung und Flexibilisierung im öffentlichen Verkehr. Dabei spielen Open Data und Plattformen für Mobilitätsnetzwerke nach Einschätzung des SAP-Managers eine entscheidende Rolle.

Der Trend zur „Losgröße 1″ hat nach Einschätzung von Dr. Norbert Koppenhagen längst auch die Logistik und das öffentliche Transportwesen erreicht. Im öffentlichen Verkehr gäbe es einen klaren Trend zu höherer Flexibilisierung und Individualisierung, so der Vice President Research & Innovation von SAP. Die Folge sei ein Verschwimmen der Grenzen von öffentlichem und privatem Verkehr.

Diese Entwicklung führe zur Notwendigkeit, im gesamten Verkehrssystem mehr Intelligenz vorzuhalten – sowohl in den logistischen Einheiten beziehungsweise für den Personentransport eingesetzten Fahrzeugen als auch in der Zentrale.

SAP arbeite gemeinsam mit Partnern sehr intensiv an Lösungen zur übergreifenden Optimierung solcher Systeme. Als Beispiel skizzierte Dr. Koppenhagen, wie die Verkehrszentrale zum Beispiel abhängig von den ihr bekannten Kundenpräferenzen dafür sorgen könne, dass die richtigen Verkehrsmittel am richtigen Ort zur richtigen Zeit bereitstehen. Wer etwa gern eBike fahre, solle darauf am Zielort eines öffentlichen Nahverkehrsmittels direkt umsteigen können.

Die richtige Balance zwischen Open Data und Datenschutz finden

Dabei gelte es, die richtige Balance zwischen Open-Data-Ansätzen und dem Datenschutz zu finden. Entscheidend sei, so der SAP-Experte, dem Kunden gegenüber transparent zu machen, welche Daten auf welche Weise verwendet werden. Technisch sei es heute problemlos möglich, persönliche Kundendaten soweit zu anonymisieren, dass dem Nutzer keine Nachteile entstehen, das Gesamtsystem aber dennoch effizient arbeiten könne.

In diesem Zusammenhang sei Datenschutz durchaus auch als Wettbewerbsvorteil zu verstehen, so Dr. Koppenhagen. Auch für Projekte in Ländern wie den USA oder China werde von den Auftraggebern diese Forderung mittlerweile gestellt.

Unternehmen aller Größenordnungen – vom Start-up bis zum Automobilkonzern – gibt der Vice President Research & Innovation von SAP die Empfehlung, entstehende Standardisierungsansätze etwa für Daten-Schnittstellen sehr ernst zu nehmen. Ohne gemeinsame Standards sei keine Interoperabilität möglich – doch genau sie sei der Schlüssel für technisch und wirtschaftlich erfolgreiche Lösungen in der Welt vernetzter Logistik und Mobilität.

Das komplette Gespräch, das wir auf der IT Trans 2016 mit Dr. Norbert Koppenhagen führten, können sich Interessenten in diesem sechseinhalbminütigen Videomitschnitt ansehen:

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert