Der Audi A8 zeigt, was heute in Sachen Vernetzung, Assistenzsysteme, Integration zwischen Internet und Smartphone – und beim teilautonomen Fahren bis zu Level 3 – alles möglich ist.

Audi A8: Enge Integration zwischen Smartphone und Auto – und: vorbereitet für Level 3

Das neue Modell des Audi A8 ist das Flaggschiff des Ingolstädter Herstellers. Darin zeigt der Autobauer, was in Sachen Vernetzung und Assistenzsysteme heute alles möglich ist. Das Angebot reicht von enger Integration von Internet und Smartphone über prädiktive Assistenzsysteme bis hin zu den ersten Schritten in Richtung teilautonomes Fahren gemäß „Level 3″.

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Teilautonomes Autofahren ist fast keine Zukunftsmusik mehr. Der Autohersteller Audi hat mit dem neuen Audi A8 ein Serienauto für das hochautomatisierte Fahren auf Level 3 konzipiert. Allerdings wartet diese Funktion noch darauf, per Software-Update freigeschaltet zu werden – derzeit sieht der Hersteller die erforderlichen gesetzlichen Voraussetzungen noch nicht als gegeben an. Dennoch profitieren Audi-Käufer schon heute von der entsprechenden Sensor-Ausstattung und Rechenleistung – so kann der Staupilot des Audi A8 beispielsweise im zähen Verkehr bis 60 km/h die Fahraufgabe vollständig übernehmen.

Gemeinsames Backend verbessert Integration von Fahrzeug und Smartphone

Aber, nicht nur dass – auch in Sachen Integration von Internet und Smartphone in das Auto hat sich einiges getan. Dr. Christian Hauner, Entwickler im Bereich Connected Navigation bei Audi, erklärt, dass es der sehr mächtigen Karte von HERE zu verdanken ist, dass der bisherige Bruch zwischen Smartphone und Navigation im Auto aufgelöst werden konnte.

Das gewünschte Navigationsziel lässt sich in der Audi-Smartphone-App eingeben und wird dann ins Backend übernommen.
Das gewünschte Navigationsziel lässt sich in der Audi-Smartphone-App eingeben und wird dann ins Backend übernommen.

So kann der Fahrer das gewünschte Navigationsziel bereits am Smartphone auswählen. Die Navigationsfunktion von Audis Smartphone-App übernimmt dann gegebenenfalls die „First Mile“ – also die Aufgabe, den Anwender zu seinem Fahrzeug zu lotsen.

Im Auto lässt sich die Zielauswahl aus dem Backend direkt ins Onboard-Navigationssystem übernehmen.
Im Auto lässt sich die Zielauswahl aus dem Backend direkt ins Onboard-Navigationssystem übernehmen.

Dort angekommen, findet der A8-Fahrer dasselbe Navigationsziel ohne weitere Interaktion bereits im Onboard-System seines Autos hinterlegt. Am Zielort wird das Prinzip dann quasi umgedreht: Für die Last Mile zwischen Abstellort des Autos und dem tatsächlich eingegebenen Ziel übernimmt dann wieder das Smartphone die Zielführung.

Möglich wird diese enge Integration, weil Fahrzeug und Smartphone-App auf dasselbe Backend zugreifen, wo die Ziele und andere Informationen aktiv synchronisiert werden.  So wurde beispielsweise auch die Kalenderfunktion des Smartphones mit dem Auto vernetzt – was dort mit Zeit- und Ortsangabe hinterlegt wurde, lässt im Fahrzeug direkt als Navigationsziel auswählen.

Bedienung per Touchscreen oder intelligenter Spracherkennung

Für die haptischen Bedienelemente setzt der Audi A8 komplett auf Touchscreens. Zusätzlich unterstützt er aber auch eine intelligente Spracherkennung.
Für die haptischen Bedienelemente setzt der Audi A8 komplett auf Touchscreens. Zusätzlich unterstützt er aber auch eine intelligente Spracherkennung.

Für die Steuerung dieser vielfältigen Komfortfunktionen setzt Audi mittlerweile fast vollständig auf Touchscreens – der vielfältige Funktionsumfang wäre laut dem Fahrzeughersteller anders kaum mehr zu handhaben.

Doch auch die Steuerung per Sprache wurde deutlich verbessert. Dr. Christian Hauner berichtet, wie weit dies mitterweile geht: „Sie können heute zum Beispiel sagen, ‚Ich habe Hunger‘ – und das Auto sucht für Sie passende Restaurants aus. Dabei lernt es über die Zeit sogar Ihre persönlichen Präferenzen.“

Zudem empfängt das Fahrzeug nicht nur Informationen aus dem Backend, sondern sendet auch wieder welche dorthin zurück. Im Wesentlichen handle es sich dabei um lokale Gefahreninformationen und von den Bordkameras erkannte Verkehrzeugen, erklärt uns Dr. Christian Hauner. Zu den online bereitgestellten Gefahreninformationen zählen beispielsweise Sichtbehinderungen durch ein Nebelfeld oder eine Nebelbank oder auch plötzlich auftretender Stark- oder Schlagregen. Durch die Verkehrszeichenerkennung können etwa auch Wanderbaustellen in die prädiktiven Funktionen des Fahrzeugs integriert werden. Durch die Vernetzung der Assistenzsysteme werden solche wichtigen Informationen beispielsweise auch an den Tempomaten oder den Spurassistenten weitergegeben.

Auch für die Integration von Internet und Smartphones ins Auto sowie in umfassende Mobilitätskonzepte liefern sich die Autohersteller ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Mit dem neuen A8 hat Audi auf diesem Feld derzeit die Nase vorn.

 

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