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Wohin geht es in Digitalien? Überklick 5: Landwirtschaft

Farmer mit Tablet und symbolisierten Icons für unterschiedliche Anwendungen.

Die Digitalisierung in der Landwirtschaft verspricht viel – doch es gibt auch Probleme und Stolpersteine.

In unserer Serie „Wohin geht es in Digitalien“ berichten wir seit etwa  anderthalb Jahren über die Fortschritte und Bremsklötze bei der Digitalisierung in unterschiedlichen Branchen. Oft ist dabei zu hören, dass die Corona-Epidemie als großer Digitalisierungsbeschleuniger gewirkt hat. In fast allen Bereichen des täglichen Lebens hat Corona digitale Lösungen in Bewegung gebracht. Im Folgenden wollen wir Revue passieren lassen, in wieweit dies auch für die Landwirtschaft gilt.

Aufmacherbild: (C) Agriculturemmc via Pixabay

Bei allen Schrecken hat sich die Corona-Epidemie auch den Ruf verdient, die Digitalisierung allenthalben stark beschleunigt zu haben. Dies gilt in unmittelbar betroffenen Bereichen wie Messen und Gastgewerbe, Bildungswesen, Logistik oder Medizin. Es gilt aber auch für Bereiche, wo der Effekt vielleicht weniger naheliegend war – beispielsweise in der Landwirtschaft.

Allerdings stellt sich auch die Frage: Erweisen sich die während Corona geborenen Ideen und Lösungen auch als zukunftsträchtig? Ist die Digitalisierung gekommen, um zu bleiben – oder wirkte sie doch eher als Strohfeuer?

Dies wollen wir in unserem Format „Überklick“ untersuchen. Die Idee: In diesen Übersichts-Folgen stellen wir zum schnellen Anklicken zusammen, was wir vor rund einem bis anderthalb Jahren – und somit auf dem Höhepunkt der Pandemie – zur Digitalisierung in der jeweiligen Branche zusammengetragen hatten. So lässt sich im Rückblick besser beurteilen, wie nachhaltig diese Lösungen tatsächlich waren. Diesmal in unserem Fokus: die Landwirtschaft.

Künstliche Intelligenz auf dem Acker

Moderne Feldmaschinen werden durch GPS gelenkt. Bild: Tom Fisk/Pexels

Es gibt handfeste Gründe, warum Landwirte auf digitale Lösungen wie „Precision Farming“ setzen: Ökonomie und auch Ökologie zwingen sie geradezu zur Digitalisierung. Hinter dem Fachbegriff stehen Anwendungen wie etwa GPS-gesteuerte Landmaschinen, die perspektivisch auch autonom fahren sollen.

Doch davon abgesehen gibt es auch im vermeintlichen Kleinen viele intelligente Lösungen – beispielsweise TIM (Tractor Implement System). Dieses System macht es möglich, dass die angeschlossenen Arbeitsgeräte den Traktor steuern – etwa beim Pflügen. Erkennt ein Pflug beispielsweise, dass der Boden im aktuellen Teil des Feldes härter ist als zuvor, werden die Motorleistung des Traktors und der Druck der Steuerventile automatisch angepasst, sodass die Furche trotzdem sauber gezogen werden kann.

Darüberhinaus gibt es jede Menge Start-ups und Pilot-Anwendungen, bei denen künstliche Intelligenz Landwirte dabei unterstützt, etwa Dünger und Planzenschutzmittel punktgenau und mit minimaler Dosierung einzusetzen. Diese Lösungen zeigen vielversprechende Ergebnisse. Allerdings: Weil Digitalisierung teuer ist, fordern Landwirtinnen und Landwirte höhere Unterstützung durch die Politik. Und: Jede vernetzte Lösung setzt voraus, dass es auf den Feldern auch tatsächlich Mobilfunk- und somit Internet-Empfang gibt. Der Netzausbau darf deshalb gerade an der sprichwörtlichen Milchkanne nicht Halt machen.

Ausführlich beleuchten wir diese Trends und Zusammenhänge in unserer Folge „Wohin geht es in Digitalien? Folge 12: KI auf dem Acker„.

Digitalisierung in der Landwirtschaft: Big Brother im Kuhstall

Überwacht im Stall: die Milchkuh. Bild: Pexels/Cottonbro

Auch im Stall zieht die Digitaltechnik ein. Ein digitaler Kuhstall ermöglicht eine Rund-um-die-Uhr-Überwachung der Nutztiere. Schrittzähler erkennen das Verhalten jeder Milchkuh. Sensoren im Pansen registrieren das Wiederkäu-Verhalten. Mikrofone im Stall lauschen auf Hustengeräusche. Und selbstverständlich wird auch die Milch der Kühe überwacht. Darin messen Sensoren Inhaltsstoffe wie Fett, Eiweiß und Laktose. So können sie bei Stoffwechselstörungen oder Euterentzündungen frühzeitig Alarm schlagen.

Die Rund-um-die-Uhr Überwachung im digitalen Kuhstall erinnert aber auch ein Stück weit an Visionen Orwells. Daher hat sie auch schon Wissenschaftler auf den Plan gerufen, die versuchen, die ethische Seite dieser Entwicklung in den Blick zu rücken.

Was es in diesem Bereich an Lösungen gibt – wo Kritiker aber auch Nachteile oder Probleme sehen, zeigen wir in unserer Folge „Wohin geht es in Digitalien? Folge 13: Big Brother im Kuhstall„.

Stolpersteine für die Digitalisierung auf dem Bauernhof

Die Digitalisierung in der Landwirtschaft schreitet nur langsam voran. Was sind die Stolpersteine für den digitalen Bauernhof? Bild: Pexels/Pixabay

Ohnehin geht die Digitalisierung an einen Stellen keinesweg so schnell voran, wie man es erwarten oder sich gegebenenfalls wünschen könnte. Deshalb haben wir uns in einer eigenen Folge auch mit dieser Frage beschäftigt: Was sind die größten Stolpersteine und Hindernisse auf dem Weg zur Digitalisierung in der Landwirtschaft?

Und derer gibt es eine ganze Menge: Von hinderlichen technischen und politischen Rahmenbedingungen über den bereits erwähnten Mobilfunk- und Breitbandausbau bis hin zu schwierigen rechtlichen Fragen und zum Teil mangelnder technischer Ausbildung der Bäuerinnen und Bauern.

Ausführlich beleuchten wir diese Aspekte in unserer Folge „Wohin geht es in Digitalien? Folge 14: Stolpersteine für die Digitalisierung auf dem Bauernhof„.

 

 

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