Telekom: Smart Parking und Digital Drive

Nie wieder zeitraubende Parkplatzsuche? Das vernetzte Auto als fahrender Hotspot, in dem man surfen und streamen kann?  Mit ihren Services „Smart Parking“ und „Digital Drive“ sorgt die Deutsche Telekom dafür, dass solche Anwendungen keine Utopien bleiben müssen.

Wer kennt das nicht: Immer wieder noch eine Runde fahren, um doch noch einen Parkplatz zu erhaschen. Laut einer 2017 veröffentlichten Studie des Verkehrsinformations-Anbieter Inrix verbringen Autofahrer in deutschen Städten durchschnittlich sogar 41 Stunden pro Jahr mit der Suche nach einem Parkplatz. Zieht man die verschwendete Zeit, den Benzinverbrauch und die zusätzliche Abgasbelastung in Betracht, verursacht dies hohe Kosten. Ein weiteres interessantes Detail der Studie: Rund die Hälfte aller Autofahrer in Deutschland hat im vergangenen Jahr Strafzettel wegen Falschparkens bekommen –zu Gesamtkosten von 380 Millionen Euro. Beeindruckende Zahlen…

Wir sprachen mit Oliver Bahns, Senior Vice President Connected Mobility bei T-Systems, der uns präsentierte, wie sich die Deutsche Telekom die Lösung dieses Problems vorstellt:

Lösungsvorschlag: Vernetztes Parken in der Stadt

Die Städte selbst versuchen dem Anstieg des Verkehrs mit intelligenten Leitsystemen und attraktiveren öffentlichen Verkehrsmitteln zu begegnen. Doch kann man niemanden zwingen, diese auch anzunehmen. Deshalb werden Parkplätze auch in Zukunft ein knappes Gut sein, und die Suche danach nach dem Zufallsprinzip ablaufen. Oder vielleicht auch nicht – die Deutsche Telekom möchte mit ihrem Service „Smart Parking“ eine Lösung für dieses Problem anbieten.

Im Grunde genommen geht es um ein Parkmanagement-System, das Parkplatzbetreiber und Autofahrer auf einer Plattform zusammenbringen solk. Dabei bildet es den gesamten Parkablauf ab: Finden – Buchen – Parken – Zahlen. Der Autofahrer benötigt dafür nur eine App für sein Smartphone. Sie zeigt in Echtzeit die Verfügbarkeit von Parkplätzen im gewünschten Bereich an und navigiert den Fahrer auf direktem Wege dorthin. Nach dem Abstellen des Fahrzeugs wird der Parkplatz online gebucht und ein digitaler Parkschein erstellt.

„Wir geben den Bürgern die Möglichkeit,  einen freien Parkplatz zu finden, diesen Parkplatz zu buchen und dann den Parkplatz über unseren Service auch zu bezahlen. Das heißt, sie sparen sich einen großen Teil der Parkplatzsuche und auch den Gang zum Parkautomaten, um ein entsprechendes Ticket zu lösen“

Oliver Bahns, Senior Vice President Connected Mobility
bei T-Systems.

Die Telekom-Lösung erlaubt es dem Autofahrer, die Parkdauer minutengenau über alle gängigen Bezahlverfahren wie zum Beispiel PayPal, Kreditkarte, Lastschrifteinzug und über die Rechnung des Mobilfunkanbieters zu bezahlen.

Echtzeitinformationen über Narrowband-IoT

Der Bodensensor informiert per Narrowband-IoT über freie Parkplätze, die zugehörige Smartphone-App hilft dem Fahrer, den Stellplatz dann auch zu finden.
Der Bodensensor informiert per Narrowband-IoT über freie Parkplätze, die zugehörige Smartphone-App hilft dem Fahrer, den Stellplatz dann auch zu finden.

Damit das System in Echtzeit über  verfügbare Parkplätze informiert ist, sollen in den nächsten drei Jahren rund 11.000 Parkplätze im öffentlichen Raum sowie Parkhäuser und private Stellplätze vernetzt werden. Die Telekom hat dafür einen Bodensensor entwickelt, der dem Netz seinen Status über die Funktechnik Narrowband-IoT mitteilt:

„Die Bodensensoren, die wir verbauen werden, basieren auf der Technologie Narrowband-IoT. Sie senden ein Signal, ob auf diesem Parkplatz ein Fahrzeug steht oder nicht. Damit wird es möglich, sich ein sehr genaues Abbild über die Parksituation zu verschaffen.“

Oliver Bahns, Senior Vice President Connected Mobility
bei T-Systems.

Echtzeitinformationen über Narrowband-IoT

Vernetzung ist auch das Schlagwort bei einer weiteren Lösung, die die Deutsche Telekom für Autofahrer anbietet. Dieses Produkt heißt „Digital Drive„. Gedacht ist es für bestehende Fahrzeuge, bei denen die Vernetzung noch nicht ab Werk eingebaut ist.

Mit dem Adapter für die OBD-2-Schnittstelle (On Board Diagnostics) stellt die Telekom ihren Kunden einen mobilen Hotspot zur Verfügung. Seine LTE-Mobilfunkverbindung reicht er per WLAN an bis zu fünf Geräte weiter.
Mit dem Adapter für die OBD-2-Schnittstelle (On Board Diagnostics) stellt die Telekom ihren Kunden einen mobilen Hotspot zur Verfügung. Seine LTE-Mobilfunkverbindung reicht er per WLAN an bis zu fünf Geräte weiter.

Für die Nachrüstung der Vernetzung sorgt ein sogenannter OBD-2-Adapter. Der wird auf die in allen modernen Fahrzeugen vorhandene und einheitlich standardisierte Diagnosebuchse eingesteckt und stellt dann über eine eingebaute SIM-Karte eine Verbindung zum Internet her.

 

Diese Lösung erlaubt verschiedene Anwendungen: Zum einen können über die OBD-2-Schnittstelle bestimmte Fahrzeugdaten ausgelesen werden – etwa Kilometerstand, Batterieladezustand, Beschleunigungs- und Bremswerte etc. Spezialisierte Apps erlauben dann auch aus der Ferne den Zugriff auf solche Daten und können vor Problemen warnen (Tankstand niedrig, Batteriestand gering) oder etwa das Fahrverhalten analysieren und Tipps für einen energiesparenderen Fahrstil geben.

Zum anderen wird das Auto zum fahrenden Hotspot. Bis zu fünf Geräte wie Smartphones, Tablets, Multimedia-Player oder portable Spielekonsolen lassen sich daran anmelden. So erhalten Mitfahrer die Möglichkeit, während der Fahrt zu surfen und zu streamen.

Unter dem Namen „Digital Drive“ bietet die Telekom ihre Lösung Drittanbietern an, unter der Bezeichnung „Car Connect“ stellt sie der Netzbetreiber seinen eigenen Kunden zur Verfügung. Der einmalige Kaufpreis für den Adapter beträgt nur 50 Euro, zum Monatspreis von 10 Euro steht ein Volumen von 10 Gigabyte pro Monate für die Nutzung im Auto zur Verfügung.

 

2 Gedanken zu „Telekom: Smart Parking und Digital Drive“

  1. Eine intelligente Parkplatzsuche würde ich mir besonders in unserer Umgebung wünschen, wo trotz öffentlichem Betrieb immer Hunderte mit dem Auto zur Veranstaltungshalle fahren. Bis die Technologie Hilfestellungen bietet, müsste eben noch jeder seine eigene Intelligenz einschalten. Aber Bodensensoren für diesen Zweck gibt es doch schon, oder?

    1. Sensorik scheint tatsächlich weniger ein Problem zu sein. Idealerweise hat man in Zukunft die Konstellation dass man (gerade bei solchen Konzert-Events und dergleichen) dass die Autos autonom ins Parkhaus rollen. Das wäre natürlich besonders komfortabel. Aussteigen wo es Sinn macht und dann das Auto und die Infrastruktur den Rest erledigen lassen. Wird aber wohl noch ein wenig dauern. ;-)

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