Steuern Landwirte oder Baggerfahrer ihre großen und schweren Spezial-Maschinen künftig aus dem Wohnzimmer beziehungsweise Büro? Ein erster Schritt in diese Richtung ist auf jeden Fall gemacht: Ob Bau-, Transport- oder Landwirtschafts-Maschinen – mit ihren simulationsbasierten Schulungs-Tools für große Spezial-Fahrzeuge hat die Firma TENSTAR bereits entsprechende Grundlagen geschaffen.
Allerdings ist die Fernsteuerung unbemannter Großfahrzeuge noch einige Jahre entfernt. Heute konzentriert sich die Lösung vor allem auf Ausbildung, Schulung und Training für den Umgang mit entsprechendem Gerät.
Am TENSTAR-Messestand auf der Fachmesse Agritechnica ließ sich Intelligente-Welt-Chefredakteur Christian Spanik das System vorführen. Ähnlich wie in einem Flugsimulator lernt der Fahrer beziehungsweise Nutzer, wie sich das simulierte Gerät verhält. So lässt sich das Bedienen von schweren Maschinen umweltfreundlich und kosteneffizient in einer gefahrlosen Umgebung erlernen und trainieren.
Eine besondere Herausforderung sowohl bei der Simulation als auch bei der zu erlernenden Beherrschung der jeweiligen Spezialmaschinen ergibt sich aus deren schierer Größe und Motorkraft. Denn großes und schweres Gerät verhält sich deutlich anders als etwa Pkws oder auch Lkws. Dies zählt zu den Lerninhalten bei entsprechenden Trainings – muss vom Simulator aber auch realistisch vermittelt werden. Deshalb simuliert die sogenannte Motion Base auch die Bewegungen, wie sie etwa durch das Überfahren von Bodenwellen, beim Bremsen oder beim Losfahren entstehen. Darüber hinaus zeigt der Simulator auch deutlich auf, bei welcher Bodenneigung eine Maschine etwa kippt oder unter welchen Bedingungen ihre Ladung herunterfällt.
Simulator als erster Schritt in Richtung Fernsteuerung
Das System und seine Möglichkeiten stellt das folgende, 2:40 Minuten lange Video vor:
Mit ihm lassen sich vielfältige Arten von Spezial-Fahrzeugen und Groß-Maschinen simulieren – beispielsweise Kettenbagger, Krane, Radlader, Gabelstapler, Traktoren oder Mähdrescher. Dabei richtet sich das Angebot von TENSTAR nicht in erster Linie an den einzelnen Landwirt, Fahrer, Nutzer oder Bediener. Kernzielgruppe der Lösung sind vielmehr Fahrschulen oder größere Unternehmen, die ihre Mitarbeiter für die Bedienung entsprechender Fahrzeuge und Geräte ausbilden wollen.
Doch wenn Forscher und Entwickler die zur Simulation eingesetzte Technik für ein haptisches Feedback bei der Fernsteuerung unbemannter Maschinen nutzen, mit umfangreicher Sensorik das Umfeld des Großgeräts überwachen und vermelden, und mit schnellen und zuverlässigen Kommunikationsnetzen die Maschine und ihren entfernt agierenden Bediener verbinden, wird die eingangs geschilderte Vision gar nicht mehr so weit entfernt bleiben.
Meine Mitarbeiter tragen täglich eine große Verantwortung, wenn sie Transporte für das Baugewerbe übernehmen. Gerade neue Kollegen würde ich gerne intensiv vorab vorbereiten und der Fahrsimulator für schweres Gerät wäre eine tolle Sache! Hoffentlich wird dies wirklich in ein paar Jahren für uns verfügbar sein.
Nach allem was wir so sehen kann man davon ausgehen, dass solche Systeme mit großer Energie umgesetzt werden. Es gibt zu viele gute Gründe dafür. Wir werden darüber weiter berichten.