Vorführung der Aufklärungsdrohne Mikado (AirRobot AR-100B) auf dem Stand des Heeres der Bundesrepublik Deutschland in Messehalle 6 der CeBIT 2006. Fotograf: padeluun.

Automatisiertes Retten – Drohnen im Rettungseinsatz

Aufmacherbild: Wikipedia, User: Pandeluun, gemeinfrei

Unmanned Aerial Vehicles (UAV) beziehungsweise Unmanned Aerial Systems (UAS), auch Drohnen oder Luftroboter genannt, sollen in Zukunft im Rettungseinsatz assistieren. Einzelne Flugroboter übernehmen schon heute solche Aufgaben, an vernetzten Roboterschwärmen wird geforscht. Doch zuerst müssen rechtliche Probleme gelöst werden, damit Rettungskräfte diese Systeme überhaupt einsetzen dürfen.

Auf der Interschutz 2015 sprach Moderator Thomas Kuhn im Rahmen des Bühnenmagazins der Intelligenten Welt mit  Prof. Dr.-Ing. Christian Wietfeld, Leiter des Lehrstuhls für Kommunikationsnetze an der TU Dortmund. Professor Wietfeld erläuterte dabei, dass UAS beziehungsweise Drohnen grundsätzlich als Unterstützung menschlicher Retter eingesetzt werden, beispielsweise zur Erkundung.

Die Forschung rund um diese Einsatzmöglichkeiten ist interdisziplinär. So arbeite sein Lehrstuhl eng mit der Feuerwehr Dortmund und anderen zusammen. Konkretes Ergebnis dieser Forschungen ist etwa ein Sensor für Radioaktivität, der für Lageerkundungen per Drohne eingesetzt werden kann.

Dabei ist die Technik der Fluggeräte nach Einschätzung von Prof. Wietfeld schon heute recht ausgereift. Weiteren Forschungsbedarf sieht er vor allem bei der Vernetzung mehrerer Drohnen. Dazu wurde an seinem Lehrstuhl gerade erst eine entsprechende Dissertation abgeschlossen.

Einsatz von Drohnen: Juristische Klarheit gefordert

Ein wichtiges Thema seien aber auch die juristischen Rahmenbedingungen. Im hoheitlichen Einsatz sein derzeit nur die Polizei und die Bundeswehr berechtigt, Drohnen zu nutzen. Ausgerechnet Feuerwehren und Katastrophenschützer erlaube die aktuelle Rechtslage solche Nutzungen nicht. Deshalb finden entsprechende Einsätze heute in einer Grauzone statt – der Einsatzleiter entscheidet auf eigenes Risiko, Flugroboter zu nutzen. Wietfeld fordert eine eindeutige gesetzliche Regelung, die natürlich auf eine generelle Erlaubnis hinauslaufen müsse.

Thomas Kuhn, der sich ehrenamtlich auch in der Feuerwehr engagiert, fragte zum Abschluss noch, ob in absehbarer Zeit Löschdrohnen denkbar seien. Sie könnten menschliche Einsatztrupps von dem riskanten Vordringen etwa in einsturzgefährdete Gebäude befreien. Professor Wietfeld sieht dies durchaus im Bereich des Möglichen: Heute gäbe es schon Drohnen, die etwa Pflanzenschutzmittel ausbringen. Für Löscheinsätze müssten die Fluggeräte wesentlich größer werden, und/oder neue Löschmaterialien wären erforderlich. Unter dieser Voraussetzung könnten UAS den Menschen aber auch bei der Bekämpfung von Brandherden unterstützen.

Das rund siebenminütige und sehr informative Gespräch können Sie sich hier komplett anschauen:

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert