Hannover Messe und CeMAT – Auf dem Weg zu Hannover Messe und CeMAT – Industrie 4.0 lässt grüßen

09:59 – das Digitalmagazin: Google Maps fährt besser +++ Dampfmaschine 4.0 +++ CeMAT

Wir beantworten, warum Google Maps Staus besser vorhersagen kann als fest eingebaute Navigationssysteme. Intelligente-Welt-Redaktionsleiter Hannes Rügheimer entdeckte auf der Hannover Messe noch eine weitere Messe – und Hans-Joachim Jauch sprach über eBooks und die Digitalisierung in der Buchbranche. Das alles in nur 10 Minuten: in der neuesten Folge von 09:59 – das Digitalmagazin.

Dampfmaschine 4.0 auf der Hannover Messe

Die vernetzte Dampfmaschine auf der Hannover Messe schlägt den Bogen von Industrie 1.0 zu Industrie 4.0: Industrie 1.0 wird gemeinhin mit dem Beginn der Industrialisierung durch die Dampfmaschine gleichgesetzt. Bei Industrie 4.0 geht es um Vernetzung von Maschinen.
Die vernetzte Dampfmaschine auf der Hannover Messe schlägt den Bogen von Industrie 1.0 zu Industrie 4.0: Industrie 1.0 wird gemeinhin mit dem Beginn der Industrialisierung durch die Dampfmaschine gleichgesetzt. Bei Industrie 4.0 geht es um Vernetzung von Maschinen.

Hannes Rügheimer machte auf der Hannover Messe am Stand der Deutschen Telekom eine überraschende Entdeckung: eine Dampfmaschine. Und zwar eine vernetzte Dampfmaschine. Damit schlagen die Aussteller sozusagen die Brücke von Industrie 1.0 – was gemeinhin mit der Dampfmaschine und der beginnenden Industrialisierung verbunden wird – und Industrie 4.0. Denn sie bestückten diese Dampfmaschine mit Sensoren, um sie zu überwachen und Daten wie Temperaturen, Umdrehungzahlen und dergleichen Computer-gerecht aufzubereiten. Eine durchaus witzige Idee, um Industrie 4.0 einfach greifbar zu machen. Und so die Brücke über 250 Jahre technische Entwicklung zu schlagen.

Messe auf der Messe – die CeMAT

Dieses Jahr gab es auf der Hannover Messe außerdem noch eine eigene Unter-Messe: Die CeMAT, die alle zwei Jahre stattfindet. Das Kürzel CeMAT steht für Centrum für Materialflusstechnik. Heute spricht man eher von Logistik. Dementsprechend waren hier die großen Themen: Logistik 4.0, Intralogistik, vernetzte Logistik – also alles was mit dem Bewegen von Materialien und der sogenannten Supply Chain zu tun hat. Und so haben die Logistiker auch in Hannover ihren ganz eigenen Anlaufpunkt.

Netzfund der Woche: Stauwarnung 1961

Am 23. April 2018 meldete die dpa, dass an eben diesem Tag im Jahr 1961 über den Sender UKW-West Autofahrer erstmals über Stauwarnung 1961Verkehrsstaus auf den Autobahnen informiert wurden. Doch heute, im Jahr 2018, scheint es, dass Google Maps zum Thema Staus auf Autobahnen viel bessere Ergebnisse liefert als das Navi im Auto oder gar das Radio. Diesen Eindruck gewann jedenfalls Intelligente-Welt-Chefredakteur Christian Spanik. Er war vor einigen Tagen auf der Autobahn unterwegs, da meldete Google: Alles in Ordnung, kein Stau in Sicht. Gleichzeitig sagte sein Navigationssystem: Vorsicht da kommt ein dicker Stau, der richtig Zeit kostet. Nach kurzer Überlegung, wem er vertrauen sollte – Google oder Navi – entschied er auf Basis bisheriger Erfahrungen besser mal mit Google zu fahren. Und siehe da: Es gab keinen Stau. Navi im AutoGoogle MapsAber wie kann es eigentlich sein, dass Google bessere Voraussagen liefert als das Navigationssystem, das seine Informationen über die Verkehrsfunk-Sender bezieht?

Google Maps gibt die Route vor – sind klassische Navigationssysteme in Gefahr?

Viele Autofahrer nutzen mittlerweile Google Maps als Routenplaner. Manche, weil der Kartendienst kostenlos ist. Andere, weil Google die Verkehrslage offenbar genauer abbilden kann. Aber wieso kann Google das eigentlich? Für die Erkennung von Staus und Verkehrsstörungen nutzen Routenplaner von TomTom, Garmin, Apple oder HERE ähnliche Prinzipien wie Google. Fast alle Anbieter bedienen sich einer Vielzahl von Quellen zu Verkehrslage-Informationen und ermitteln den Standort des Nutzers via GPS. Google hat allerdings einen enormen Vorteil – und zwar die große Anzahl der Nutzer. Das Betriebssystem Android läuft weltweit auf mehr als 80 Prozent aller genutzten Smartphones, und Google greift zur Erkennung der Verkehrslage auch auf die Standortdaten anderer Smartphones zurück. Da Google Maps vorinstalliert ist, erhält das Unternehmen so eine riesige Menge Daten. Unter anderem Informationen über die aktuelle Geschwindigkeit anderer Verkehrsteilnehmer. Deshalb kann Google Maps die Verkehrslage enorm realitätsgetreu abbilden. Und da die Verkehrsdaten aller Nutzer in Echtzeit ausgewertet werden, liefert die Routenführung von Google Maps äußerst genaue Ankunftszeiten.

Kluger Kopf kluger Satz: eBooks im Clinch mit der Buchbranche – Hans-Joachim Jauch

Übrigens war der 23. April nicht nur der Jahrestag der ersten Stauwarnung, sondern auch Welttag des Buches.

Schon vor einigen Jahren, auf der Frankfurter Buchmesse 2015, traf Christian Spanik den Geschäftsführer der CALVENDO Verlags GmbH, Hans-Joachim Jauch. Von ihm wollte er wissen, warum die Buchbranche nicht soHans-Joachim Jauch richtig hinter der  Digitalisierung steht  und sich sogar freut, dass eBooks nicht so toll laufen. Hans-Joachim Jauchs Antwort darauf:

„Ich denke, eine ganze Menge Leute leben hier auf dieser Messe davon, dass es gedruckte Bücher gibt. Und es besteht eine gewisse Sorge – und die ist absolut berechtigt – dass durch das eBook die Preise der verkäuflichen Ware sehr stark gegenüber dem gedruckten Buch nach unten absinken. Ein paar Leute haben auch mitbekommen, was passiert, wenn die Digitalisierung ankommt – dass es Richtung Flatrates läuft. Und dann im Prinzip nur noch Cent-Beträge verdient werden. Da ist es kein Wunder, dass etliche Leute, wenn sie die Botschaft hören, dass das Wachstum bei den eBooks zurzeit nicht so ausfällt wie es viele prognostiziert haben, sagen: Aha, wir haben da doch noch eine Chance, etwas länger unsere gedruckten Bücher zu verkaufen.“

Hans-Joachim Jauch, Geschäftsführer CALVENDO

Das war 2015. Die Einstellung der Branche dürfte sich aber auch 2018 wohl immer noch nicht allzu sehr verändert haben. Allerdings, so hat Christian Spanik erfahren, ist die Zahl der Buchkäufe in den letzten Jahren schon deutlich zurückgegangen.

 

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