09:59 – das Digitalmagazin: * Agritechnica-Special * Digitale Landwirtschaft * Unkrautvernichtung per Laser

Für diese Spezial-Ausgabe des Digitalmagazins 09:59 besuchten wir die Agritechnica und haben uns dort folgende Themen für Sie angesehen:

  • Neueste Trends zur Digitalisierung in der Landwirtschaft
  • Drohen an der Leine
  • Neue, zukunftsfähige Geschäftsmodelle
  • Unkrautvernichtung per Bilderkennung und Laser

Außerdem besuchten wir das 5G-Dialogforum und gingen dort der Frage nach:

  • Welche Rolle wird Europa bei der Entwicklung von 5G spielen? Und was machen die anderen?

Neueste Trends zur Digitalisierung in der Landwirtschaft

Die Agritechnica ist die weltweit größte Landtechnik-Messe und findet in Hannover statt. Hier geht es um schwere Maschinen, die fast schon Berge versetzen können. Aber es geht auch massiv um Digitalisierung.

Denn was heute auf den ersten Blick noch wie ein normaler Traktor aussieht, ist oft eine technologisch hochgezüchtete und vernetze High-Tech. Sind mehrere solcher vernetzen Landmaschinen auf einem Feld unterwegs, spielen sie sich gegenseitig Informationen über Umwelt- und Bodenbedingungen, Erträge und vieles mehr zu.

Und – manche solcher Maschinen erhalten sozusagen Begleitschutz. Zum Beispiel eine Drohne.

Drohen an der Leine

Warum sollte man eine Drohne, die doch einen großen Flugradius bietet, „an die Leine legen“. Zum Beispiel wegen der Stromversorgung. Denn per Akku beträgt die Flugzeit allenfalls eine halbe Stunde.

Noch befindet sich die kabelgebundene Drohne in der Entwicklungsphase.
Noch befindet sich die kabelgebundene Drohne in der Entwicklungsphase.

Soll eine Drohne einen kompletten Arbeitstag auf dem Feld durchhalten, muss sie von der Landmaschine per Kabel mit Energie versorgt werden.

Dann kann eine Drohne stundenlang Felder vermessen, Unkraut identifizieren oder mit Kameras und Sensoren sicherstellen, dass sich kein Rehkitz im zu mähenden Getreide versteckt. So kann die Drohne vor dem Traktor her fliegen, so lange es nötig ist – und nicht nur so lange ihr Akku durchhält.

Neue, zukunftsfähige Geschäftsmodelle

Der Preis einer großen landwirtschaftlichen Maschine erreicht schnell die Kosten eines Einfamilienhauses. Damit solche Investitionen überhaupt die Chance zur Amortisation haben, muss die darin installierte Technologie zukunftsfähig sein. Bei Bedarf sollte sie sich aufrüsten lassen. Solche Trends betreffen natürlich auch die Hersteller der Maschinen und Zusatzgeräte.

Mit der Technik, die auch für autonome Autos entwickelt wird, ermöglicht es ZF, dass ein Fahrer gleich zwei Landmaschinen parallel steuert.
Mit der Technik, die auch für autonome Autos entwickelt wird, ermöglicht es ZF, dass ein Fahrer gleich zwei Landmaschinen parallel steuert.

Der Anbieter ZF präsentierte auf der Agritechnica beispielsweise ein System, bei dem ein Fahrer gleich zwei Traktoren steuern kann – der zweite führt dabei in einem definierten Abstand vom Führungsfahrzeug dieselben Aufgaben aus. Dies ist nur ein Beispiel, wie die Digitalisierung auch das Geschäftsmodell und das Sortiment etablierter Hersteller verändert.

Unkrautvernichtung per Bilderkennung und Laser

Das System „Jäti" von SPL kombiniert Bilderkennung und Lasertechnik zur Unkrautbekämpfung.
Das System „Jäti“ von SPL kombiniert Bilderkennung und Lasertechnik zur Unkrautbekämpfung.

Unkraut ist in der Landwirtschaft ein Problem. Klassische Unkrautvernichtungsmittel sind es aber auch. Deshalb stellte die SPL GmbH auf der Agritechnica eine innovative Methode zur Unkrautvernichtung vor: Eine Lösung auf Basis von Bilderkennung und Lasertechnologie. Ernst Friedrich von SPL GmbH beschreibt das Konzept: „Mit hochauflösenden 2D-RGB-Kameras und Bildverarbeitung unterscheiden wir Unkrautpflanzen von Kulturpflanzen. Wir erkennen die Pflanzen zunächst über ihre Farbe und unterscheiden sie anschließend über ihre Form.“ Die Zerstörung des Unkrauts erfolgt dann mit sehr starken thermischen Lasern. Über 40 Grad Celsius gerinnt das in der Unkrautpflanze enthaltene Eiweiß.

5G-Dialogforum: Internationale Kooperation

Beim 5G Dialogforum wird über Anforderungen und Rollenverteilungen rund ums künftige 5G-Netz diskutiert. Wir haben Alexander Lautz, Senior Vice President 5G bei der Deutschen Telekom, nach seiner Einschätzung dazu befragt, wie Europa bei diesem Thema im weltweiten Vergleich aufgestellt ist. Alexander Lautz berichtet, dass in den asiatischen Märkten wie Südkorea, Japan, China, ein starker Fokus auf das Consumer-Geschäft bei 5G liegt. Neue Endgeräte, die 8K-Videos unterstützen, erwartet der Experte zuerst in China, Südkorea und Japan­ – nicht zuletzt bedingt durch Events wie Olympischen Spiele 2018/2020.

Alexander Lautz, Senior Vice President 5G bei der Deutschen Telekom
Alexander Lautz, Senior Vice President 5G bei der Deutschen Telekom

In den USA stehe vor allem der „Fixed-Wireless Access” im Vordergrund – also die Realisation von Festnetzanschlüsse über Mobilfunk-Technologien. Und wenn man Richtung Dubai blickt, steht dort das Thema Smart Cities im Vordergrund. So ergeben sich weltweite Cluster für die Entwicklungen zu 5G.

Für die Deutsche Telekom sieht Alexander Lautz darin eine große Chance: „Wir können daraus Vorteile fürs Consumer-Geschäft wie auch für Business-Themen wie Fixed-Wireless Access oder Smart Cities ziehen. Und es wird schnell technische Standards geben, auf die wir zurückgreifen können.“ Die Rolle von Deutschland in diesem internationalen Zusammenspiel sieht er vor allem beim Thema Industrie 4.0.

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