Forschung für die Feuerwehr: Soziale Medien als Rettungshelfer

Wie kann man Informationen, Fotos und Videos die User in sozialen Medien teilen, bei Rettungs- und Katastrophenschutz-Einsätzen nutzbar machen? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Forschungsprojekt „EmerGent“ am Institut für Feuerwehr- und Rettungstechnologie (IFR) der Feuerwehr Dortmund.

Detlev Harries, Leitender Branddirektor Feuerwehr Dortmund, gibt im Interview mit der Intelligenten Welt ein Beispiel, wie soziale Medien in solchen Situationen wirklich helfen können.

Vor einigen Jahren stellte die Polizei ein Foto eines verdächtigen Gegenstands in die soziale Medien und betrieb sozusagen Crowdsourcing, worum es sich wohl handeln könnte. Die Rückmeldungen haben wirklich zur Identifikation geholfen.

Allerdings, so mahnt Harries, dürfen soziale Medien sicherlich nicht die einzige Informationsquelle für Einsatzleiter und sein Personal sein. Sie dürfen aber auch nicht ignoriert werden, wenn ihr Einsatz dem Rettungsteam einen zeitlichen Vorsprung verschafft.

Weitere Erkenntnis aus dem Forschungsprojekt: Die Technik kann bereits beim Validitätscheck helfen, um zutreffende und authentische Informationen von alten Postings oder Internet-Hoaxes zu unterscheiden. Letztlich geht es darum, den Informationsfluss so zu steuern, dass er eine Entlastung und Unterstützung für die Rettungskräfte bietet.

Doch nicht nur die Kommunikation mit der Öffentlichkeit ist Objekt der Betrachtungen am IFR. Auch der Kontakt zu so genannten „First Respondern“ – Ärzten oder anderweitige Fachleute, die den Rettungskräften wichtige Unterstützung leisten können –, muss im Bedarfsfall schnell hergestellt werden können. Dabei, so Detlev Harries in einem zusätzlichen Audio-Interview mit der Intelligenten Welt, muss aber berücksichtigt werden, ob die jeweilige Person überhaupt zur Verfügung steht:

Auch hier kann moderne Technik helfen – indem etwa ein Disponent in der Einsatzleitstelle verlässliche Informationen darüber erhält, welche „First Responder“ mit welchen Qualifikationen gerade erreichbar sind. Auch diese Beispiele unterstreichen, wie digitale Technik nicht nur Arbeitsprozesse verändern und verbessern kann – sondern gegebenenfalls dazu beiträgt, Leben zu retten.

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