Verkehrskonzepte der Zukunft: Wenn der Bahnverkehr das Stromnetz stabilisert

Die InnoTrans 2014 hatte auch dieses Jahr wieder einige Highlights in Sachen Transport, Logistik und Verkehrstechnik zu bieten. Mit dem Ausstellungsschwerpunkt Schienenverkehrstechnik – Railway Technology – hat sie sich zudem als internationale Branchenplattform etabliert.

Verkehrskonzepte der Zukunft: Wenn der Bahnverkehr das Stromnetz stabilisert weiterlesen

OS X Yosemite: Gratis-Update mit teuren Folgen

Wann immer Apple ein Betriebssystem-Update herausbringt, bin ich vorne dabei. Wenn es geht, hole ich mir die Beta und installiere sie auf einem Notebook. Dann wird gespielt und getestet, so auch mit OS X Yosemite. Zuerst ist das Macbook gelegentlich abgestürzt, dann hakelten Kleinigkeiten wie Drag & Dropund und gegen Ende der Beta-Phase schnurrte OS X wie ein Kätzchen. Ich habe mich schnell an Yosemite gewöhnt – die neuen Icons gefielen mir, die neue Suchfunktion oder Verbesserungen an Mail-Programm und Bildansicht fand ich so gut, dass ich gar nicht mehr an meinen Arbeitsrechner mit dem alten OS X zurück wollte.

Die Neuerungen

Jetzt ist Mac OS X 10.10 in der endgültigen Version da. Und was sind die großen Neuigkeiten? Drei habe ich gefunden:

  • Die iCloud verhält sich wie eine vernünftige Cloud und ist in das Verzeichnis-System eingebunden.
  • Airdrop ist zwischen iPhone, iPad und Macs möglich. Bislang funktionierte Airdrop nur bei iOS-Geräten oder OS X-Computern jeweils untereinander.
  • Handoff erlaubt, nahtlos von einem Apple-Gerät zu einem anderen zu wechseln und nimmt die aktuelle Arbeit mit. Beispiel: Ich beginne, auf meinem Macbook mit einer E-Mail, muss dann weg und kann die Mail auf dem iPhone fertig schreiben.

iCloud? Geschenkt und abgehakt. Da zieht Apple endlich gleich mit anderen Anbietern – für mich zu spät, ich habe mich für Microsofts Onedrive als Cloud-Dienst entschieden. Aber Airdrop und Handoff klingen klasse. Muss ich ausprobieren!

Nichts funktioniert – zunächst

Also teste ich an einem ruhigen Samstag Abend Airdrop und Handoff. Die ersten Versuche enttäuschen: nichts funktioniert. So toll wie auf der Apple-Keynote versprochen, geht das nicht. Das iPhone findet das Macbook Air nicht, um ein Bild per Airdrop zu versenden. Und die per Handoff vom Macbook auf das iPhone überreichte Mail will sich nicht öffnen lassen.

Ich besinne mich auf den besten aller Computer-Tipps: Neustart aller Geräte. Und siehe da, jetzt sieht mein iPhone das Macbook in Airdrop und nach drei, vier weiteren Fehlversuchen funktioniert das mit dem Mail-Handoff. „Prima,“ freue ich mich und gehe an meinen drei Jahre alten iMac.

Mit dem iPhone 5 und dem Macbook Air von 2013 klappte: Ein Bild vom iPhone auf das Notebook überspielen.
Mit dem iPhone 5 und dem Macbook Air von 2013 klappt es: Ein Bild vom iPhone auf das Notebook überspielen.

Dann die Enttäuschung. Auf dem iMac sehe ich weder Handoff noch das iPhone für Airdrop. Nach ein wenig googlen weiß ich, dass mein iMac von 2011 zu alt ist für diese neuen Features. Drei Jahre und schon Alteisen? Das ist nicht nett.

Airdrop zwischen iPhone/iPad und Mac funktioniert nur mit neueren Modellen.
Airdrop zwischen iPhone/iPad und Mac funktioniert nur mit neueren Modellen.

So dämmert die Erkenntnis: Apple unterstützt mit OS X nicht nur seine Hardware-Verkäufe, sondern forciert sie. Wer von neuen Features wie Airdrop oder Handoff profitieren will, braucht aktuelle Apple-Hardware.

Und jetzt? Drei Jahre sind kein Alter für einen gut ausgerüsteten iMac. Aber jetzt weiß ich, was mir mit Airdrop und Handoff entgeht. Vielleicht kaufe ich mir doch schon etwas früher den neuen iMac? Und über ein neues iPad denke ich auch nach. Denn das aktuelle ist von 2011 und kann weder mit Airdrop, noch mit Handoff etwas anfangen.

Genauso läuft der Hase bei Apple: Neue Funktionen wecken den Bedarf für neue Computer. Wer die besten Features will, muss sich zeitgemäße Hardware kaufen. Ich werde mich aber noch ein Weilchen zurück halten. Man braucht ja nicht immer das Neueste. Oder doch?

Intelligente Wege in die Zukunft: Die Navigationskonferenz 2014

Orientierung für eine intelligente Welt. Ein nicht zu geringer Anspruch wenn man bedenkt, dass diese Welt zunehmend komplexer wird. Auf der einen Seite bietet Technologie neue Möglichkeiten, auf der anderen Seite kann sie aber auch dazu beitragen uns zu bremsen, indem sie uns einfach überfordert.

Dass dies nicht geschieht und nicht wir für die Technik, sondern die Technik für uns da ist, dafür sollen auch Veranstaltungen wie die Navigationskonferenz des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur sorgen. Ein Event war jüngst in Berlin, moderiert von Christian Spanik. Die Idee: einen interdisziplinären Dialog nicht nur zu starten sondern diesen dauerhaft zwischen der Politik, Wirtschaft und Forschung zu schaffen. Drei große Themengebiete und damit drei Workshops standen auf der Agenda: „Unbemannte Luftfahrsysteme“, „Intelligente Städte“ und „Sensoren & Daten“.

Verrieten Moderator Christian Spanik (l.) und dem Publikum wichtige Erkenntnisse aus den Workshops. Ulrich Reinfried, BMVI (z.v.l.) Hendrik Osenberg, DLR (z.v.r) und Kai Hermann, BMVI (r.)
Verrieten Moderator Christian Spanik (l.) und dem Publikum wichtige Erkenntnisse aus den Workshops. Ulrich Reinfried, BMVI (z.v.l.) Hendrik Osenberg, DLR (z.v.r) und Kai Hermann, BMVI (r.)

Intelligente Stadt? Ja, aber nur intermodal…

Im Bereich der intelligenten Stadt war sicher eine spannende Erkenntnis des Workshops, dass Konzepte wie „Pay as you drive“, also Ideen wie eine City-Maut, deutlich zu kurz greifen und nur dort Erfolg versprechen wo es quasi keine Alternativen mehr gibt, Verkehr anders zu lenken und zu steuern. Angebotene Alternativen müssen allerdings intelligent sein um Personen-und Güterverkehr effizient zu steuern. Und das funktioniert nur, wenn die Datengrundlagen vorhanden sind. Sowohl die öffentlichen, als auch die individuellen. Heisst: öffentliche Verkehrssysteme müssen wissen, wie Menschen und Güter sich durch Städte bewegen, gleichzeitig muss der Mensch wissen, wo welches Verkehrsmittel ihm sicher zur Verfügung steht. Dabei reicht nicht der klassische Fahrplan, sondern es werden valide Echtzeitdaten gefordert, die in intermodalen Routenvorschlägen münden. Ansätze gibt es bereits einige, nun müssen diese mit entsprechenden Daten ausgebaut und weiteren Service-Angeboten verknüpft werden. „Und wir müssen uns möglicherweise auch Gedanken machen, warum Verkehr überhaupt zustande kommt“, meint Ulrich Reinfried, BMVI, der eben als Beobachter in im Workshop war ein Fazit. Der Zusammenhang von Arbeitsplatz und Wohnort müsse in einer intelligenten Stadt zumindest in Betracht gezogen werden, so Reinfried weiter.
Dabei all dem ist allen klar: Datenschutz und Anonymität muss gewährleistet sein. Keine einfache Aufgabe für die Macher – und eine die wohl auch Geduld braucht.

Open Data – heiß ersehnt, aber schwer zugänglich

Der Blick über das eigene Navigationssystem hinaus – der ist nicht immer ganz einfach. Selbst nicht für Profis im Bereich Sensoren und Daten. Stichwort OpenData. Denn noch scheitern viele Services, Verkehrs- und Planungskonzepte daran, dass Daten zwar vorhanden, aber nicht öffentlich zugänglich sind. Die Frage nach dem Wert bzw. der Bezahlung dieser Daten wurde hingegen nur kurz zum Gegenstand der Diskussion, denn den Workshop-Teilnehmern war allen klar: „Bezahlt wird für Daten immer – auf irgendeine Art und Weise. Entweder über seine Steuern, das Preisgeben persönlicher Daten, der Akzeptanz von Werbung oder eben per klassischem Entgelt“, fasst Hendrik Osenberg, DLR, einen wichtigen Punkt aus dem Workshop zusammen, bei dem er als Gast anwesend war. Datenschutz ist hier natürlich auch ein zentrales Thema. Aber es müsse auch, so ein weiteres Fazit, die Anstrengung künftig darauf gelegt werden, dass verschiedenste Datenerzeuger ihre Daten grundsätzlich überhaupt anbieten und damit neue Verkehrskonzepte möglich machen. So könnte künftig die Frage also nicht etwa lauten „Wie umfahre ich den Stau?“, sondern eher „Gibt es eine alternatives Verkehrsmittel das mich schneller zum Ziel bringt?“. In diesem Zusammenhang ist natürlich der Ausbau von kabelgebundenen und drahtlosen Datennetzwerken notwendig. Ein Punkt den auch Dorothee Bär, Parl. Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, in ihrer Rede und nach ihrer Aussage auch auf ihrer politischen Agenda hat. Dabei geht es aber nicht nur darum, 50 Mbit/s jedem Haushalt in absehbarer Zeit zur Verfügung zu stellen, sondern auch mit entsprechenden digitalen Services und Dienstleistungen den Nutzwert von Breitbandanschlüssen fassbar zu machen. Und, das war ein Anliegen von Prof. Wolfgang Henseler, Creative Managing Director Sensory-Minds und ebenfalls Gast der Talkrunde, Technik muss wieder intuitiv vom Menschen bedienbar sein. Wir seien endlich auf dem Weg dorthin, aber es ist noch ein gutes Stück zu gehen.

Heiß diskutiert wurde beispielsweise das Thema Datenschutz - und wie er sich sinnvoll erreichen lässt
Heiß diskutiert wurde beispielsweise das Thema Datenschutz – und wie er sich sinnvoll erreichen lässt

Unbemannte Luftfahrtsysteme – technisch und rechtlich komplex

Gegangen wurde nicht mehr beim dritten Workshop, sondern geflogen. Unbemannte Luftfahrtsysteme, von den Teilnehmer der Runde nur ungerne als Drohnen bezeichnet, könnten den Transport von Gütern stark verändern. Doch dafür müssten erst einmal die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden, so das Fazit der Workshop-Teilnehmer. Die Gesetze sagen hier beispielsweise, dass solche Systeme nur auf Sicht geflogen werden dürfen – was ihre Einsatzmöglichkeiten radikal reduziert. Aber „die Zukunft ist nicht mehr so fern wie man sich das vielleicht vor fünf Jahren noch gedacht hat“, so Kai Hermann, BMVI, der diesen Workshop beobachtet hat.

Fazit der Intelligenten Welt: Es war spannend mitzuerleben wie wichtig es ist, dass solche Veranstaltungen zum Austausch zwischen unterschiedlichen Playern im Markt stattfinden. Denn die Lösungen die gefunden werden müssen, können nur interdisziplinär erarbeitet werden. Und dazu müssen sich Menschen treffen und austauschen – aus den verschiedensten Fachrichtungen, aus Politik und Wirtschaft. Und dafür will die Navigationskonferenz ein guter Ort der Orientierung in Richtung Zukunft und in Richtung einer intelligenten Welt sein.

Visionäre, Forscher, Abenteurer – wenn digitale Wissenschaft auf Journalismus trifft