Wann immer Apple ein Betriebssystem-Update herausbringt, bin ich vorne dabei. Wenn es geht, hole ich mir die Beta und installiere sie auf einem Notebook. Dann wird gespielt und getestet, so auch mit OS X Yosemite. Zuerst ist das Macbook gelegentlich abgestürzt, dann hakelten Kleinigkeiten wie Drag & Dropund und gegen Ende der Beta-Phase schnurrte OS X wie ein Kätzchen. Ich habe mich schnell an Yosemite gewöhnt – die neuen Icons gefielen mir, die neue Suchfunktion oder Verbesserungen an Mail-Programm und Bildansicht fand ich so gut, dass ich gar nicht mehr an meinen Arbeitsrechner mit dem alten OS X zurück wollte.
Die Neuerungen
Jetzt ist Mac OS X 10.10 in der endgültigen Version da. Und was sind die großen Neuigkeiten? Drei habe ich gefunden:
- Die iCloud verhält sich wie eine vernünftige Cloud und ist in das Verzeichnis-System eingebunden.
- Airdrop ist zwischen iPhone, iPad und Macs möglich. Bislang funktionierte Airdrop nur bei iOS-Geräten oder OS X-Computern jeweils untereinander.
- Handoff erlaubt, nahtlos von einem Apple-Gerät zu einem anderen zu wechseln und nimmt die aktuelle Arbeit mit. Beispiel: Ich beginne, auf meinem Macbook mit einer E-Mail, muss dann weg und kann die Mail auf dem iPhone fertig schreiben.
iCloud? Geschenkt und abgehakt. Da zieht Apple endlich gleich mit anderen Anbietern – für mich zu spät, ich habe mich für Microsofts Onedrive als Cloud-Dienst entschieden. Aber Airdrop und Handoff klingen klasse. Muss ich ausprobieren!
Nichts funktioniert – zunächst
Also teste ich an einem ruhigen Samstag Abend Airdrop und Handoff. Die ersten Versuche enttäuschen: nichts funktioniert. So toll wie auf der Apple-Keynote versprochen, geht das nicht. Das iPhone findet das Macbook Air nicht, um ein Bild per Airdrop zu versenden. Und die per Handoff vom Macbook auf das iPhone überreichte Mail will sich nicht öffnen lassen.
Ich besinne mich auf den besten aller Computer-Tipps: Neustart aller Geräte. Und siehe da, jetzt sieht mein iPhone das Macbook in Airdrop und nach drei, vier weiteren Fehlversuchen funktioniert das mit dem Mail-Handoff. „Prima,“ freue ich mich und gehe an meinen drei Jahre alten iMac.
Dann die Enttäuschung. Auf dem iMac sehe ich weder Handoff noch das iPhone für Airdrop. Nach ein wenig googlen weiß ich, dass mein iMac von 2011 zu alt ist für diese neuen Features. Drei Jahre und schon Alteisen? Das ist nicht nett.
So dämmert die Erkenntnis: Apple unterstützt mit OS X nicht nur seine Hardware-Verkäufe, sondern forciert sie. Wer von neuen Features wie Airdrop oder Handoff profitieren will, braucht aktuelle Apple-Hardware.
Und jetzt? Drei Jahre sind kein Alter für einen gut ausgerüsteten iMac. Aber jetzt weiß ich, was mir mit Airdrop und Handoff entgeht. Vielleicht kaufe ich mir doch schon etwas früher den neuen iMac? Und über ein neues iPad denke ich auch nach. Denn das aktuelle ist von 2011 und kann weder mit Airdrop, noch mit Handoff etwas anfangen.
Genauso läuft der Hase bei Apple: Neue Funktionen wecken den Bedarf für neue Computer. Wer die besten Features will, muss sich zeitgemäße Hardware kaufen. Ich werde mich aber noch ein Weilchen zurück halten. Man braucht ja nicht immer das Neueste. Oder doch?
Hallo Martin,
sofern Dein iMac Bluetooth LE unterstützt (Über diesen Mac – Systembericht, sollte er handoff-fähig sein. Dazu musst Du wie folgt vorgehen:
http://www.zdnet.de/88208567/yosemite-und-ios-handoff-mit-macbook-air-2011-einrichten/
Auf meinem 2011er MacBook Air hat der Trick Funktioniert. Inzwischen gibt es sogar ein Tool, welches die Einzelschritte automatisiert. https://github.com/dokterdok/Continuity-Activation-Tool/
Gruß Kai