Marsroboter DFKI

Marsroboter in der Wüste – die „extraterrestrische“ Mission des DFKI

Aufmacherbild (C) Intelligente Welt/Marsroboter DFKI

Auch wenn die vom DFKI entwickelten Marsroboter vermutlich nie wirklich auf dem roten Planeten unterwegs sein werden, in der Simulation haben sie sich durchaus wacker geschlagen. Die Forscher des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) haben sie im Oktober und November 2016 in Utah (USA) getestet. Wir sprachen mit Florian Cordes, Projektleiter des Field Trials Utah. 

Mit einem Klick auf das folgende Bild kommen Sie direkt zum ca. 3-minütigen Video-Beitrag, der im Rahmen unserer CeBIT-Sendung lief.

Marsroboter DFKI

Vier Wochen lang waren die Robotersysteme in der Wüste Utahs im Einsatz. Ihre Mission: Gesteinsproben einholen. Gleichzeitig wurde über eine Satellitenverbindung in der Kontrollstation in Bremen die Missions-Sequenz kontrolliert.

Marsroboter als modulare Systeme

Das Gesamt-System besteht aus mehreren Einzelsystemen:

  1. Dem großen Rover Sherpa TT, der sich mit aktivem Fahrwerk an die Geländegegebenheiten anpassen kann.
  2. Dem Shuttle-Rover Coyote III, der zwischen dem großen Rover und einer Landefähre hin und her fährt und dabei Proben zur Landefähre bringt.
  3. Darüber hinaus gibt es verschiedene stationäre Einheiten, die über eine gemeinsame elektromechanische Schnittstelle eingesetzt werden können – sowohl auf dem großen als auch auf dem kleinen Rover – und so noch mehr Modularität in das System bringen.

DFKI setzt auf einheitliche Schnittstellen

Über Marker auf dem Probenentnahme-Modul kann die Kamera im Roboterarm die Schnittstellen erkennen, sich ausrichten und die Elemente aufnehmen. Über die Elektronik kann sie diese auch mit Strom versorgen und damit kommunizieren. Auch ganze Roboter-Arme können mit solchen Schnittstellen ausgerüstet sein. Sie können so etwa auf stationären Einheiten eingesetzt werden oder auf dem mobilen Rover um die Proben-Module ablegen zu können.

Einsatzszenario Mars

Das simulierte Einsatzszenario sieht wie folgt aus: Die Systeme landen auf dem Mars und verlassen die Landefähre. Die beiden mobilen Rover fahren los. Der große Roboter gelangt an Stellen, an denen er Gesteinsproben nehmen soll, Diese übergibt er an den kleinen Roboter, der damit wieder zurück zur Landefähre fährt. Dort wird die Probe aufgenommen und per Rakete schließlich zurück zur Erde transportiert.

Die Systeme sind weitestgehend autonom. Allerdings wird von der Erde aus kommandiert, wo und wann sie Proben nehmen sollen. Dazu werden sozusagen Wegpunkte vorgegeben. Das System entscheidet anhand seiner Daten selbständig, welchen Weg es wählt, um zu der Zielposition zu gelangen und dort Gesteinsproben zu nehmen oder Probenbehälter aufzunehmen.

Das folgende rund 5-minütige Video des DFKI zeigt die Marsroboter im Einsatz in Utah:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert