Hannes Rügheimer testet den Fahrsimulator für hochautomatisiertes Fahren des Lehrstuhls für Mechatronik der Universität Duisburg-Essen .

Diesen Nutzen bringt ein Simulator für hochautomatisiertes Fahren

Die Zielsetzung bei hochautomatisiertem Fahren ist ja, dass der Fahrer sich zumindest zeitweise aus dem Verkehrsgeschehen ausklinken und anderen Tätigkeiten nachgehen kann. Deshalb könnte man meinen, dass ein Fahrsimulator für Fahrzeuge, die künftig mit solchen Systemen ausgestattet sein werden, nicht unbedingt naheliegt. Doch das Gegenteil ist der Fall – weshalb der Lehrstuhl für Mechatronik der Universität Duisburg-Essen ein Simulationssystem entwickelt hat, bei dem gerade Assistenzsysteme, Bedienkonzepte und autonomes Fahren im Mittelpunkt stehen.

Am Lehrstuhl für Mechatronik der Universität Duisburg-Essen wird seit vielen Jahren ein hochflexibles, modular aufgebautes Fahrsimulatorkonzept entwickelt. Auf den ersten Blick sieht der Simulator nicht viel anders aus als vergleichbare Systeme – er bietet ein reales Fahrzeugcockpit mit Bedienelementen wie Lenkrad, Gas, Bremse und Interaktionsmöglichkeiten mit weiteren HMI-Komponenten wie Tastern, Schaltern oder bei Bedarf auch Touchscreens. Vor dem Simulator oder im Halbkreis darum herum sorgen Bildschirme oder Projektionen für die Visualisierung des Fahrzeugumfelds.

Was den Simulator besonders macht, ist die dahinter liegende Software: Denn der Fahrsimulator ist in eine umfangreiche Verkehrssimulation eingebettet. Sie erlaubt es, den Versuchsaufbau für ganz unterschiedliche Fragestellungen zu nutzen: Wie müssen Bedienkonzepte und HMI-Elemente („Human-Machine-Interface“) aussehen, wenn etwa ein hochautomatisiertes Fahrzeug die Fahraufgabe innerhalb einer definierten Zeit an den menschlichen Fahrer zurückgeben muss? Wie wirken sich Assistenzsysteme auf den Verkehrsfluss aus? Wie kooperieren automatisierte und konventionelle, nur von einem menschlichen Fahrer gesteuerte Fahrzeuge miteinander? Welche Auswirkungen hat ein bestimmter Prozentsatz hochautomatisierter beziehungsweise autonomer Fahrzeuge auf das gesamte Verkehrssystem?

Simulator für hochautomatisiertes Fahren vor Ort ausprobiert

Genau solche Fragen lassen sich mit dem an der Uni Duisburg-Essen entwickelten Simulatorkonzept praktisch untersuchen. Der für die Entwicklung verantwortliche Lehrstuhl für Mechatronik präsentierte das System zum Ausprobieren auf der Fachmesse ConCarExpo, die 2016 in Düsseldorf stattfand.

Hannes Rügheimer, Redaktionsleiter der Intelligenten Welt, nutzte dort die Gelegenheit, sich von den Wissenschaftlern und Studenten die Hintergründe des Konzepts erklären zu lassen. Und natürlich ließ er sich nicht nehmen, das System auch in der Praxis auszuprobieren. Seine Eindrücke fasst er im folgenden Video (Spielzeit 2:11 Minuten) zusammen:

 

 

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